des Musikvereins „St.Hubertus“ Niederkail e. V.
1955 - 1965
Die Vereinsgeschichte des heutigen Musikvereins „St. Hubertus“ Niederkail hat ihren Ursprung im Spätjahr 1955.
Damals wurde das kulturelle Leben in Niederkail überwiegend von den bereits bestehenden Vereinen gestaltet. Es waren dieses der Sportverein, die Freiwillige Feuerwehr und der Handel- und Gewerbeverein.
1955 kam dann zu diesen Ortsvereinen eine weitere Gruppe hinzu, bzw. wurde die Freiwillige Feuerwehr um einen Musikzug erweitert. Rückblickend sieht sich die Gründung des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr sicherlich einfach aus, was allerdings damals nicht der Fall war.
Der damalige Ortsbürgermeister Matthias Lautwein und der damalige Wehrführer Peter Kremer waren die Initiatoren für die Gründung einer Blaskapelle in Niederkail. Allseits bestand Einigkeit für die Gründung einer Blaskapelle. Aber die Frage war, ein eigenständiger Musikverein oder Musikzug in der Feuerwehr. Alle Musikinteressierten wollten eine Blaskapelle, man hatte jedoch Angst vor den enormen Kosten in der damaligen Nachkriegszeit. Es kam dann zu der entscheidenden Versammlung in der Volksschule im November 1955. In dieser denkwürdigen Versammlung wurde dann die Gründung eines Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Niederkail beschlossen.
Die Ausrüstung des Musikzuges mit Instrumenten übernahm das Musikhaus Schellenberg, Trier.
Die ersten Vorstandsmitglieder waren damals:
Wehrführer | Peter Kremer + |
stellvertretender Wehrführer | Emil Weinsberg + |
Schriftführer | Nikolaus Weinsberg + |
Beisitzer | Matthias Heinz |
Walter Köhnen | |
Peter Kreutz + | |
Heinz Esseln |
Die ersten Proben unter dem damaligen Dirigenten Koch aus Speicher wurden in der Schule abgehalten. Später wechselte man in den Saal des Gasthauses Servatius.
Anfangs herrschte enormer Eifer unter den Aktiven aber auch in der Ortsbevölkerung, denn zu den wöchentlichen Proben kamen immer einige Zuhörer um sich von der Entwicklung der eigenen Blaskapelle zu überzeugen. Für den ersten öffentlichen Auftritt, die Einweihung der neuen Kirche in Niederkail, wurde eifrig geprobt.
Es war rückblickend betrachtet sicherlich ein interessanter Zufall, dass die Blaskapelle dort ihren ersten Auftritt hatte, wo sie zehn Jahre später bei der Gründung des eigenständigen Musikvereins sich ihren Namen herholte, nämlich der Kirche und deren Schutzpatron dem hl. Hubertus.
Die Choräle „Im schönsten Wiesengrunde“ und „Droben steht die Kapelle“ sowie den Marsch „Deutsches Blut“ konnte man zuerst spielen. Dem ersten Auftritt folgten bald noch weitere. Es waren dies die Goldene Hochzeit der Eheleute Jakob Lautwein und Maria geb. Fas und das Feuerwehrfest im Jahre 1956, welches „in der Borwiese“ im Festzelt abgehalten wurde. Sehr stolz war man in der Feuerwehr, als man zu einem Feuerwehrfest die eigene Blaskapelle spielen lassen konnte.
1965 - 2005
Die Ära des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr Niederkail endete mit der Gründung des eigenständigen Musikvereins in Niederkail.
Der Musikverein übernahm Instrumente und Notenmaterial des Musikzuges und startete einen Neubeginn.
In der Gründungsversammlung wurde folgender erster Vorstand gewählt:
Vorsitzender | Peter Kremer + |
stellvertretender Vorsitzender | Ewald Weinsberg + |
Schriftführer / Kassierer | Walter Bernet + |
Jugendwart | Hans Böhm |
Beisitzer | Heinrich Schumacher + |
Nikolaus Kreutz + | |
Siegfried Kreutz + | |
Bruno Reiland | |
Franz Stanglmeier |
Sehr schwer tat sich der Vorstand damals mit der Namen gebung für den neu gegründeten Musikverein. Gesucht wurde ein Beiname für den Musikverein. Schließlich war es der damalige Dirigent Matthias Monshausen (Kepächa Mattes) der den Beinamen „St. Hubertus“ in Anlehnung an den Schutzpatron der Niederkailer Kirche vorschlug. Einstimmig wurde dieser Vorschlag angenommen und so ist „St. Hubertus“ mit dem Musikverein untrennbar verbunden.
So war es auch nicht verwunderlich, als die neuen Uniformen im Jahre 1966 einen Hauch von Jägeruniform hatte, ebenfalls in Anlehnung an St. Hubertus, den Schutzpatron der Jäger.
1965 wurde also neu begonnen. Ohne Geld in der Kasse aber frohen Mutes und auf das eigenen Können bauend strebte man immer weiter. Die Proben wurden regelmäßiger und die öffentlichen Auftritte öfter.
Man steckte sich Ziele und versuchte sie durch beharrliches Üben und Jugendausbildung zu erreichen. In der ersten Generalversammlung nach der Neugründung konnte der Vorsitzende Peter Kremer bereits eine positive Bilanz ziehen. Und so schrieb der Trierische Volksfreund am 10.1.1967
Vorsitzender Peter Kremer erwähnte in seinem Rechenschaftsbericht, dass die erste Jahreshauptversammlung unter Verhältnissen stattfände, die sich die Vereinsgründer vor einem Jahr nicht erträumt hätten. Man habe vor dem Nichts gestanden, könne aber beachtliche Erfolge nachweisen. Wirtschaftlich habe der Verein zuerst schwer kämpfen müssen, jetzt sei die finanzielle Lage aber bereits so, das zur Besorgnis kein Grund sei. Nicht die Pflege der Blasmusik sondern vor allen Dingen die öffentlichen Auftritte bei jeden kirchlichen, gemeindlichen oder kulturellen Veranstaltungen bezeichnete Kremer als Hauptaufgabe.
Im ersten Jahr nach der Neugründung ist die Blaskapelle 15 Mal öffentlich aufgetreten. In der vor erwähnten Jahreshauptversammlung wurde beschlossen, am 1. und 2. Juli 1967 ein großes Musikfest zu veranstalten. Bereits im Jahre 1968 stellte sich der Musikverein eine noch größere Aufgabe und bewarb sich um die Ausrichtung des 11. Kreismusikfestes des Kreises Wittlich, welches dann auch vom 24.8 bis 26.8.1968 in Niederkail stattgefunden hat. Neben dem großen Kreismusikfest können aus diesen Jahren noch folgende Höhepunkte genannt werden:·
Auslandsauftritt in St. Vith/Belgien | 1967 |
Grenzlandtreffen in Bitburg | 1968 |
Kurkonzert in Rosssbach/Wied | 1969 / 1970 |
Konzert in der Partnergemeinde Woel/Frankreich | 1974 |
Konzerte in Biberwier/Tirol | 1976 / 1978 |
5. RKK-Tag in Ulmen | 2001 |
Ein weiterer Meilenstein in der regen Vereinsgeschichte war das 20jährige Vereinsjubiläum, welches in großem Rahmen an Pfingsten 1975 gefeiert wurde. Höhepunkte dieses Jubiläumsfestes waren:
- Die Einladung an alle auswärts wohnenden Niederkailer ihren Heimatort an Pfingsten zubesuchen
- Das Gastspielder Tiroler Trachten- und Volkstanzgruppe „die fiedelen Loisachtaler“ aus Biberwier/Tirol die am Pfingstsonntagabend im vollbesetzten Festzelt einen original Tiroler Heimatabend veranstalteten
Wegen des überaus guten Anklangs und der positiven Resonant waren die Gäste aus Biberwier/Tirol 1977 erneut zu Gast. Auch dieser Auftritt war wieder ein voller Erfolg. Diese beiden Feste wurden für unseren Musikverein damals die Grundlage für eine sichere und gesunde finanzielle Zukunft.
Nicht unwichtig für die Zukunft unseres Vereins war der Bau der Kailbachhalle in dieser Zeit. Hierdurch wurden für den Verein optimale Verhältnisse für Proben und Auftritte geschaffen. Das muss dankend anerkannt werden.
In der Zeit vom 25.5. bis 27.5.1985 feierte der Musikverein „St. Hubertus“ sein 30jähriges Vereinsjubiläum in der Kailbachhalle Niederkail. Protektor war damals Herr Werner Klein, Inh. Der Firma SUKI, in Landscheid.
Neben den zahlreichen Konzerten und Festveranstaltungen in den letzten Jahrzehnten, hat der Musikverein „St. Hubertus“ Niederkail ab 1993 eine andere Art der Festveranstaltung gewählt.
Seit 1993 wurden bisher 6 Volksmusik Open-Air in Hof-Mulbach veranstaltet. Das 5. Volksmusik – Hof-Fest in Hof-Mulbach war gleichzeitig die 850 Jahrfeier von Hof-Mulbach. Dieses Ereignis wurde groß gefeiert. Vom 31.8. bis 1.9.2002 war der ganze Hof-Mulbach ein Festplatz mit Musikdarbietungen und verschiedenen Ausstellungen. Festprotektorin war damals unsere Landrätin Frau Beate Läsch-Weber. Für die Bereitschaft ihre Anwesen, ja den ganzen Hofbereich für die „Mulbacher Feste“ zur Verfügung zu stellen und für die jahrelange tatkräftige Mithilfe bei der Durchführung der Hoffeste gebührt der ganzen Mulbacher Bevölkerung herzlicher Dank!
Durch solides Können der Musikerinnen und Musiker und Dank der fachlichen qualifizierten Anleitung durch die Dirigenten in den vergangenen Jahren verfügt die Blaskapelle des Musikvereins „St. Hubertus“ Niederkail heute über ein umfangreiches Repertoire. Der heutige Stand des Könnens reicht von konzertanter Musik über die beliebte Volksmusik bis hin zur modernen Musik, d. h. für alle Altersklassen der Musikerinnen und Musiker aber auch für die Zuhörerinnen und Zuhörer kann eine umfangreiche Musikpalette dargeboten werden.
Sowohl Aktive als auch Inaktive und zahlreiche Förderer haben in den vergangenen Jahren immer viel Vereinsinteresse gezeigt und den Verein und die jeweiligen Vorstände sehr oft unterstützt. Den Verantwortlichen des Vereins lag die Jugendaus- und Weiterbildung immer am Herzen. Nur durch guten und ausreichenden Nachwuchs bleibt der Verein erhalten und leistungsfähig. Nicht unterschätzt werden sollte das wertvolle Gut, welches in den vielen Ausbildungsstunden den jungen Menschen vermittelt wird. Dankbar sollte man die Leistungen des Vereins in der Jugendausbildung anerkennen. Lobend sollten aber auch die Anstrengungen der Eltern der Jugendlichen anerkannt werden. Der Musikverein hat in der Vergangenheit immer sein Bestes für die Allgemeinheit und für den Ort gegeben. Möge auch in Zukunft die Ortsbevölkerung die Leistungen des Musikvereins „St. Hubertus“ Niederkail beiden vielen Anlässen honorieren.
2005 –
In diesem Jahr gibt es 50 Jahre Blasmusik in Niederkail, Grund genug das zu feiern und gleichzeitig zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte das Kreismusikfest auszurichten.
Die Veranstaltung fand vom 3. bis 6. Juni im großen Festzelt auf dem Sport- und Freizeitgelände statt. Ein besonderes war das Klassentreffen der Niederkailer-Schulabgänger der Jahre 1948 – 1951 am Samstag im Festzelt.
Seit 7 Jahren werden wir bei Auftritten von Musikern aus Binsfeld bei Auftritten und Konzerten unterstützt, lesen Sie weiter ...........